Brandenburg Forum zu Drogen- und Entwicklungspolitik (BBF) hat 10. Auflage – internationaler Austausch wichtiger denn je
Streeck: "Die internationale Drogenpolitik braucht wissenschaftliche Evidenz und Lösungen, die für alle funktionieren – das muss unser gemeinsamer Anspruch sein"
Vom 24. bis 26. November 2025 kommen im Schloss Lübbenau rund 50 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Regierungen, VN-Organisationen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur zehnten Ausgabe des Brandenburg Forums zusammen und debattieren über Drogen- und Entwicklungspolitik. Dann findet das „Brandenburg Forum zu Drogen- und Entwicklungspolitik“ (BBF) statt. Die seit 2016 bestehende Veranstaltung hat sich zu einem der wichtigsten vertraulichen Dialogräume über globale Drogenfragen entwickelt.
Angesichts geopolitischer Spannungen, wachsender Polarisierung und knapper Ressourcen steht das Forum in diesem Jahr vor der Frage, wie internationale Drogenpolitik wirksamer und widerstandsfähiger gestaltet werden kann. Im Mittelpunkt stehen die globale Ausbreitung synthetischer Substanzen, die Belastungen für Gesundheitssysteme sowie die Notwendigkeit einer engeren Verzahnung von Sicherheits-, Gesundheits- und Entwicklungspolitik.
Hendrik Streeck, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen sieht Drogenpolitik längst nicht mehr allein als nationale Aufgabe: „Drogenfragen sind eine globale Herausforderung. Die Märkte sind international vernetzt, synthetische Substanzen verbreiten sich rasant, und organisierte Kriminalität operiert über Kontinente hinweg. Was in Lateinamerika oder Südostasien passiert, erreicht früher oder später auch Europa. Deshalb brauchen wir eine Drogenpolitik, die von der Herstellung bis zum Konsum denkt, die wissenschaftlich fundiert ist, international abgestimmt und nachhaltig finanziert wird. Wir haben keine Zeit für ideologische Debatten – wir brauchen Lösungen, die Menschen schützen, ganz gleich, ob in Anbauregionen, in Transitländern oder bei uns.“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren komplexe Herausforderungen jenseits der institutionellen Zwänge und entwickeln gemeinsame Wege, wie eine realistische, evidenzbasierte und global abgestimmte Drogenpolitik aussehen kann. Dazu erklärt Sarah David, Leitung der Globalen Partnerschaft für Drogenpolitik und Entwicklung (GPDPD): „Auch die zehnte Auflage zeigt, wie wertvoll ein geschützter Raum für den internationalen Austausch ist. Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit brauchen wir Orte, an denen Fachleute offen über Herausforderungen sprechen und gemeinsam Wege nach vorn entwickeln können. Das Brandenburg Forum lebt von diesem Vertrauen – und davon, dass Menschen aus so vielen Ländern mit unterschiedlichsten Perspektiven an einem Tisch sitzen. Unser Ziel bleibt, globale Drogenpolitik so zu gestalten, dass sie strukturelle Ursachen adressiert, betroffene Gemeinschaften stärkt und langfristige Stabilität ermöglicht.“