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Berlin | 14.10.2020

Digitales Treffen der Nationalen Drogen­ko­or­di­nie­renden der EU-Mitgliedstaaten

Drogenbeauftragte Daniela Ludwig: „Müssen in der Drogenpolitik europaweit besser werden – gerade bei Prävention, Frühintervention und niedrigschwelliger, pragmatischer Hilfe!"

Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft kamen heute unter der Leitung der Drogenbeauftragten Daniela Ludwig die Drogenkoordinierenden aller EU Mitgliedstaaten sowie Expertinnen und Experten der EU Kommission zusammen. Das Treffen fand aufgrund der Coronapandemie erstmals digital statt.

Das Treffen griff das drogenpolitische Motto von Deutschlands Präsidentschaft im Rat auf („Drogen und vulnerable Gruppen“) und stand unter dem Titel „Aspects of a modern drugs policy with particular emphasis on vulnerable groups – prevention, early intervention and harm reduction“ (Prävention, Frühintervention und Schadensminimierung insbesondere für vulnerable Gruppen).

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig eröffnete die Sitzung und sagte: „Das heutige Treffen ist ein wichtiges Signal. Ein Signal an alle europäischen Staaten, Drogenpolitik mehr in den Fokus, mehr in die Mitte der Politik zu rücken. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, besonders verletzliche Gruppen noch besser vor Drogenmissbrauch und dessen Folgen zu schützen als dies bisher gelingt. Das funktioniert nur mit guten Präventionsmaßnahmen, einem ausbalancierten frühen Hilfesystem und wirksamer Schadensminimierung. Diese Ansätze müssen die Betroffenen aber auch wirklich erreichen. Niemand darf hier die Hände in den Schoß legen. Unser aller Verantwortung ist es, Menschen in ganz Europa vor Drogen zu schützen!“

Weitere Informationen zur nationalen Drogenstrategie

Informationen zur EU-Drogenstrategie (2013-2020)

Informationen zu Projekten der alternativen Entwicklung auf gpdpd.org:

Dies betonte auch der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn in seiner Video-Grußbotschaft an die Teilnehmenden.

In drei Blöcken befassten sich die mehr als 30 Expertinnen und Experten mittels Vorträgen und virtuellen Elementen mit den drei genannten Themen unter besonderer Berücksichtigung vulnerabler Gruppen.

Auch der Ausbau alternativer Entwicklungsprojekte in den Anbauländern sei weiterhin eine Daueraufgabe für die Europäische Union. Wer eine Angebotsreduzierung von illegalen Drogen in Europa wolle, könne vor der Situation in Südamerika oder Afghanistan nicht die Augen verschließen. Deshalb thematisierte die Drogenbeauftragte auch den Ansatz der Alternativen Entwicklung. Hierbei wird versucht, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die häufig unter Armut, sozialer Ausgrenzung und willkürlicher Gewalt leiden und daher ebenfalls eine vulnerable Gruppe bilden, legale Alternativen zum Anbau von Drogenpflanzen anzubieten.