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Berlin | 21.07.2021

Nationaler Drogentotengedenktag am 21. Juli 2021

Der 21. Juli 2021 ist Nationaler Drogentotengedenktag. Hierzu erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig: „Abhängigkeit ist eine Krankheit. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Sucht in unserer Gesellschaft nicht mehr tabuisiert wird und Suchtkranke sowie ihre Angehörigen Unterstützung finden. Jeder Drogentote ist einer zu viel.“

Im ersten Coronajahr starben 1581 Personen in Verbindung mit Drogenkonsum. Der diesjährige Gedenktag steht unter dem Motto: “Drogentod vermeiden – Substitutionsbehandlung individualisieren”. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, hat die Schirmherrschaft übernommen.

Durch die Pandemie hat der Gedenktag an Bedeutung gewonnen. Die vergangenen Monate waren auch und gerade für Drogenkonsumierende eine herausfordernde schwere Zeit.

Daniela Ludwig: „Deutschland hat ein vergleichsweise gutes Suchthilfenetzwerk. Um zu verhindern, dass Menschen an Drogenkonsum sterben, müssen aber bereits bestehende Hilfsangebote nicht nur aufrechterhalten, sondern kontinuierlich verbessert und ausgebaut werden – trotz Corona-Pandemie, trotz knapper kommunaler Haushalte, trotz personeller Engpässe.“

Ein flächendeckendes Substitutionsangebot in Deutschland ist ein wichtiger Baustein, um Abhängige zu stabilisieren und den Weg in ein gesünderes Leben zu erleichtern. Derzeit werden nur etwa die Hälfte der geschätzt 160.000 Opiatabhängigen in Deutschland substituiert. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat deshalb zusammen mit der Bundesärztekammer die Initiative "Substitutionstherapie – Wege zurück ins Leben“ entwickelt. Dieses Ziel verfolgt auch die von JES, der Deutschen Aidshilfe und Akzept e.V. ins Leben gerufene Kampagne „100.000 Substituierte bis 2022“.

Daniela Ludwig: „Das Ziel klingt ambitioniert, aber genauso kommen wir weiter, wenn wir die Dinge anpacken. Wir müssen mehr Ärztinnen und Ärzte für die Suchtmedizin interessieren, die Apotheken bei Take Home – und Sichtvergabe stärker einzubinden und die Vernetzung zwischen Ärztinnen und Ärzten und Mitarbeitenden in der Suchthilfe ausbauen. Wir müssen zügig analysieren, welche Regelungen zur Sicherung der Substitution während der Pandemie langfristig sinnvoll sind.

Substitutionsbehandlungen, die Verbreitung des Naloxonnasen-sprays zur lebensrettenden Anwendung bei akuten Überdosierungen, leicht zugängliche Orte zum Spritzentausch, offene Suchthilfeeinrichtungen, all dies sind Bausteine, um Abhängigen einen Weg in ein gesünderes Leben zu ebnen.“

Mehr Informationen zum Thema sowie das Grußwort der Drogenbeauftragten finden Sie unter https://www.gedenktag21juli.de/gedenktag-2021/, https://www.drogenbeauftragte.de/substitution/, https://www.jes-bundesverband.de/projekte/100000-substituierte-bis-2022/