Schauspielerin und Sängerin Lina Larissa Strahl wird Botschafterin für „Hilfen im Netz“
Lina Larissa Strahl, bekannt als Sängerin und Schauspielerin (unter anderem aus „Bibi und Tina“), setzt sich ab sofort für Kinder mit suchtbelasteten Eltern ein. Die neue Botschafterin des Hilfsangebots hilfenimnetz.de stellte mit Burkhard Blienert, dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, sowie NACOA-Vorständin Christina Reich und Kidkit-Projektleiterin Anna Buning am Freitag vor, wie sie gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit für „Hilfen im Netz“ sorgen wollen. Das Hilfsangebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche aus psychisch und suchtbelasteten Familien.
Burkhard Blienert dazu: „Ich freue mich sehr, Lina Larissa Strahl als Botschafterin für „Hilfen im Netz“ gewinnen zu können. Mit ihr können wir vielen Kindern und Jugendlichen, die viel zu oft im Stillen an ihrem Familiengeheimnis leiden, eine starke und laute Stimme nach draußen geben. Das ist wichtig, weil es sich hierbei keineswegs um ein Randproblem handelt: Fast jedes sechste Kind hat ein von Sucht oder psychischen Erkrankungen betroffenes Elternteil. „Hilfen im Netz“ ist eine wichtige erste Anlaufstelle für alle Kinder und Jugendlichen, die schnell und unkompliziert Unterstützung brauchen. Dazu muss ihnen aber bekannt und bewusst sein, dass sie ohne Angst über die Suchtprobleme ihrer Eltern sprechen dürfen und wo sie diese Hilfe überhaupt finden. Bekannte Unterstützerinnen und Unterstützer wie Lina Larissa Strahl können dabei ungemein helfen. Die Kinder und auch die Eltern müssen lernen und sehen, sie sind viele Millionen.“
Lina Larissa Strahl sagte, das Thema mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sei ihr persönlich besonders wichtig und berichtete von Erlebnissen aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Sie wolle daher unter anderem ihre Social-Media-Kanäle nutzen, um aufmerksamer auf Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien zu machen und für das Angebot hilfenimnetz.de zu werben.
NACOA-Vorständin Christina Reich berichtete, die betroffenen Kinder lebten häufig in Angst und hätten Schwierigkeiten, Hilfe überhaupt zu suchen und anzunehmen und dann auch zu finden. Viele dieser Kinder und Jugendlichen seien so von Scham behaftet, dass sie mit ihrem Familiengeheimnis eher im Stillen leiden. Und auch nicht selten an den Folgen sogar als Erwachsene. Wichtig sei es deshalb, die betroffenen Kinder möglichst früh zu erreichen. Das Angebot hilfenimnetz.de – mit anonymem Onlinechat – sei dabei eine wichtige Stütze, da Kinder immer früher über ein Smartphone verfügten.
Anna Buning, Projektleiterin von KidKit, sagte, Informationen zu hilfenimnetz.de würden mittels einer Kampagne bereits auf Schuldisplays ausgespielt. Ihre Hoffnung sei aber, durch die Zusammenarbeit mit Lina Larissa Strahl eine noch größere Reichweite für das Hilfsangebot herzustellen.
In Deutschland haben 3,8 Millionen Kinder mindestens ein Elternteil mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen. Kinder aus suchtbelasteten Familien haben ein erhöhtes Risiko, selbst Suchtprobleme zu entwickeln: Etwa ein Drittel von ihnen wird später suchtkrank.
Die Seite https://www.hilfenimnetz.de/ stellt bundesweit Gesprächs- und Beratungsangebote per Telefon oder Chat für betroffene Kinder und Jugendliche her. Das Angebot wird gemeinsam von NACOA Deutschland e.V. und Kidkit betrieben und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert (https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/bundesweit-erstberatung-fuer-kinder-suchtbelasteter-eltern/).