Mit der Substitutionstherapie steht in Deutschland eine Behandlung zur Verfügung, die vielen Opioidabhängigen eine gesundheitliche sowie soziale Stabilisierung ermöglicht. Von den geschätzten circa 166.000 Opioidabhängigen in Deutschland befinden sich 81.300 in einer substitutionsgestützten Behandlung.
Die Versorgungslage insbesondere in ländlichen Gegenden ist jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend. Hinzu kommt, dass immer mehr Substitutionsärztinnen und -ärzte in den Ruhestand gehen, sich aber gleichzeitig viel zu wenige neue Ärztinnen und Ärzte finden, die eine Substitutionsbehandlung in ihren Praxen anbieten wollen. Dem stehen steigende Patientenzahlen gegenüber.
Die damalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, hatte deshalb zusammen mit der Bundesärztekammer am 23.6.2021 offiziell die Initiative "Substitutionstherapie – Wege zurück ins Leben" ins Leben gerufen, die der aktuelle Sucht- und Drogenbeauftragte, Burkhard Blienert, fortsetzt. Ziel der Initiative ist es, Ärztinnen und Ärzte für das Thema Substitutionstherapie zu sensibilisieren und mehr von ihnen für diese Therapieform zu gewinnen. Außerdem soll eine Entstigmatisierung von substituierenden Ärztinnen und Ärzten sowie deren Patienten erreicht werden.
Um einen konkreteren Blick auf Praxisalltag im Bereich der Substitutionsbehandlung zu erhalten, werden außerdem virtuelle Rundgänge durch Einrichtungen, die bereits Substitutionsbehandlung durchführen, angeboten:
Richtlinien und FAQ zur Durchführung der substitutionsgestützten Behandlung der Bundesärztekammer
Das Substitutionsregister des Bfarm leistet als bundesweites Überwachungsinstrument und Datenlieferant auf der Ebene von Bund, Ländern und Kommunen einen wichtigen Beitrag zum Patientenschutz und zur Sicherheit und Kontrolle im Rahmen der Substitutionsbehandlungen.
JES, die Deutsche Aidshilfe und akzept haben im August 2020 die Kampagne „100000 Substituierte bis 2022“ ins Leben gerufen. Ziel ist, dass bis 2022 mindestens 60 Prozent der Opioidabhängigen behandelt werden.