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Symbolbild: Tablettenstreifen

Medikamente

Etwa 1,8 Millionen Personen gelten in Deutschland als medikamenten­abhängig.

"Fast jeder Mensch kommt früher oder später mindestens einmal im Leben mit Drogen oder Sucht in Berührung. Was vielen nicht bewusst ist: Auch bestimmte Medikamente wie Schlaf- und Beruhigungsmittel oder starke Schmerzmittel können abhängig machen."

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen

Korrekt angewendet gehören Arzneimittel zu den wirksamsten Instrumenten der medizinischen Versorgung. Bei manchen Medikamenten besteht – besonders bei längerfristigem Gebrauch – jedoch das Risiko der Entwicklung eines Missbrauchs oder einer Abhängigkeit.

Dieses Risiko ist deutlich höher bei Medikamenten, die auf das zentrale Nervensystem einwirken. Etwa 3,5 % der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland erfüllen die Kriterien für eine Abhängigkeit von Medikamenten.

Die Einnahme von Medikamenten mit Missbrauchs- oder Abhängigkeits­potential steigt unter Erwachsenen seit Jahren kontinuierlich an. So nahmen in den letzten 12 Monaten drei von vier erwachsenen Personen in Deutschland mindestens ein Mal ein Schmerzmittel ein.

Kritisch kann insbesondere die Einnahme opioidhaltiger Schmerzmittel sein, da diese ein vergleichsweise hohes Abhängigkeits­potenzial aufweisen.

1,8 Millionen Erwachsene von 18 bis 64 Jahren gelten als medikamenten­abhängig. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Zu diesem Ergebnis kommen die alle sechs Jahre stattfindenden vertieften Erhebungen zum Substanzkonsum im Rahmen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA).

Für Jugendliche werden keine bundesweiten Daten zum Thema Medikamenten­gebrauch und ‑missbrauch erhoben, sodass keine Gesamtaussage möglich ist. Es liegen Daten für einzelne Bundesländer und Städte vor, die sich jedoch bezüglich erhobener Altersgruppen und weiterer methodischer Aspekte unterscheiden.

(Stand; 2021; Quelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2021)

Lesen Sie mehr zum Thema im "Datenportal Sucht und Drogen"

  • Wie viele Krankenhausaufenthalte gehen auf medikamentöse Vergiftungen zurück?
  • Zu welchen gesundheitiichen Folgeschäden kann Medikamentenkonsum führen?

Weiter zur Themenseite "Medikamente" im Datenportal Sucht und Drogen: https://datenportal.bundesdrogenbeauftragter.de/nikotin