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Wien | 13.03.2023

UN-Drogenkonferenz in Wien eröffnet

Blienert: „Wir müssen endlich auf allen Ebenen anerkennen, dass Sucht eine Krankheit ist – und dann auch so handeln!“

Vom 13. bis 17. März tritt in Wien die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen („Commission on Narcotic Drugs, CND“) zusammen. Die Konferenz dient der Abstimmung gemeinsamer Strategien in der internationalen Drogenpolitik. Zum Auftakt betont der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, die Bedeutung gesundheitspolitischer Antworten auf das globale Drogenproblem:

„Wir müssen endlich mehr dafür tun, die Nachfrage nach gefährlichen Drogen zu reduzieren. Und das klappt eben nicht, indem man sie einfach nur verbietet. Was wir brauchen, ist eine effiziente und nachhaltige Präventionsarbeit, die gerade diejenigen Menschen im Blick hat, die besonders gefährdet sind. Und wir müssen für die Einsicht werben, dass Sucht nicht selbst verschuldet ist, sondern dass es sich um eine Krankheit handelt! Weil das so ist, mache ich mich nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch im UN-Kreis mit Nachdruck für schadensmindernde Angebote stark:  Drogenkonsumräume, Naloxon, Drug Checking oder eben auch die Substitutionsbehandlung opioidabhängiger Menschen retten Leben und können immer auch der erste Schritt in ein besseres Leben sein.“

In seiner Rede macht der Sucht- und Drogenbeauftragte deutlich, dass Drogenpolitik stets im Einklang mit den Menschenrechten auszugestalten sei. Wichtig sei es insbesondere, dass Drogenpolitik keine größeren Schäden anrichte, als sie verhindern wolle: „Wir sagen ganz klar Nein zu unverhältnismäßigen Strafen, zur Todesstrafe und zur Missachtung von Menschenrechten!“

Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Bundesregierung bei der Unterstützung von Alternativen zum Drogenanbau. Nach einer Resolution zu den Umweltschäden des Drogenanbaus und nachhaltiger Entwicklung in Anbaugebieten in 2022 weist sie dieses Jahr auf die besondere Rolle von Frauen hin, wenn es darum geht, ökonomische Perspektiven jenseits des Drogenanbaus zu entwickeln.

Parallel zu den Verhandlungen der gewählten 53 CND-Mitglieder und weiterer Staaten der Vereinten Nationen sind eine Vielzahl von Nebenveranstaltungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt angesetzt. Die Bundesregierung wird durch eine Delegation unter Leitung des Sucht- und Drogenbeauftragten vertreten.

Informationen zur CND finden Sie hier: https://www.unodc.org/unodc/en/commissions/CND/index.html

Die vollständige Plenumsrede des Sucht- und Drogenbeauftragten finden Sie unter https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/statement-des-beauftragten-der-bundesregierung-fuer-sucht-und-drogenfragen-zur-66-sitzung-der-commission-of-narcotic-drugs/