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Symbolbild: Tabletten

Neue Psychoaktive Stoffe

In Europa sind knapp 1.000 verschiedene NPS bekannt.

Neue psychoaktive Stoffe (NPS) sind meist synthetische Stoffe, die häufig auch als Legal Highs, Kräuter-/ Räuchermischungen („Spice“), Badesalze, Research Chemicals, Designerdrogen etc. bezeichnet werden. Oftmals sollen sie als vermeintlich legale Alternativen die Effekte von anderen Drogen wie etwa Cannabis, MDMA oder LSD nachahmen. Sie sind in den unterschiedlichsten Formen erhältlich, zum Beispiel als Pflanzenmaterial, Pulver, Pillen oder Trips, deren Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalte aufgrund mangelnder oder falscher Deklarationen jedoch oftmals unklar bleiben.

Dementsprechend vielfältig gestaltet sich das Angebot der verschiedenen NPS auf dem Markt. Beispiele hierfür sind synthetische Cannabinoide, die in ihrem Wirkprofil die Effekte von THC nachahmen sollen, sogenannte Designer-Benzodiazepine, die die Wirkung gebräuchlicher Benzodiazepine imitieren, jedoch in der Regel deutlich potenter sind, oder aber synthetische Cathinone

Da sich aufgrund der Vielzahl an neu aufgetretenen NPS die einzelstoffliche Aufnahme der Substanzen in die Anlagen des Betäubungsmittelgesetztes (BtMG) mit der Zeit als zu schwerfällig erwies, trat im Jahr 2016 das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) in Kraft. Hierdurch können ganze Stoffgruppen verboten werden, nicht nur einzelne Substanzen (wie im BtMG).

 Laut aktuellen Erhebungen konsumieren 1,3 % der 18- bis 59-jährigen Erwachsenen sowie 0,1 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen innerhalb von 12 Monaten NPS.

Aussagen zu gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von NPS sind sehr schwierig, da ständig neue Substanzen entwickelt werden, für die es kaum wissenschaftlich fundierte Studien gibt. So liegt aktuell beispielsweise auch keine deutschland­weite bevölkerungs­repräsentative Studien zu Abhängigkeit oder Missbrauch von NPS vor.

Im Rahmen der Statistik zu drogenbezogenen Todesfällen des BKA werden unter anderem synthetische Cannabinoide, synthetische Opioide, Ketamin sowie "Sonstige NPS" separat erfasst. Im Jahr 2023 verstarben laut Bundeskriminalamt (BKA) 2.227 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen. Der Missbrauch von synthetischen Cannabinoiden, synthetischen Opioiden, Ketamin oder sonstigen NPS spielte dabei in 90 Todesfällen (4,0 %) eine Rolle.